und seine Kaffeesinfonie
Beethoven
Ludwig van Beethoven ist wahrscheinlich seinem festen Morgenritual auch an seinem Geburtstag – er kam vor 250 Jahren an einem Dezembertag in Bonn auf die Welt – treu geblieben: Wie jeden Morgen startete er in seiner Wiener Wohnung mit dem Zählen von Kaffeebohnen. Genau 60 Bohnen mussten es für die Zubereitung einer Tasse sein.
Ludwig van Beethoven ist wahrscheinlich seinem festen Morgenritual auch an seinem Geburtstag – er kam vor 250 Jahren an einem Dezembertag in Bonn auf die Welt – treu geblieben: Wie jeden Morgen startete er in seiner Wiener Wohnung mit dem Zählen von Kaffeebohnen.
Kaffee Dur mit 60 Bohnen als Noten
Ludwig van Beethoven ist wahrscheinlich seinem festen Morgenritual auch an seinem Geburtstag – er kam vor 250 Jahren an einem Dezembertag in Bonn auf die Welt – treu geblieben: Wie jeden Morgen startete er in seiner Wiener Wohnung mit dem Zählen von Kaffeebohnen. Genau 60 Bohnen mussten es für die Zubereitung einer Tasse sein. Es ist überliefert, dass er bei der Zubereitung sehr gewissenhaft vorging und keiner Waage vertraute – lieber zählte er die Bohnen ein zweites Mal. Sein Perfektionismus, den er auch bei seinen Kompositionen an den Tag legte, machte vor dem Thema Kaffee nicht halt – die „Partitur aus Bohnen“ musste stimmen und dies zelebrierte er auch, wenn ihn Gäste besuchten. Der Biograph Anton Schindler schrieb in seinem zeitgenössischen Bericht (Biographie von Ludwig van Beethoven, S. 264) über den Komponisten und seiner Kaffeezeremonie: „Dieses Geschäft verrichtete er mit größerer Genauigkeit als jedes andere.“ An einer anderen Stelle vermerkte Schindler: „Mit diesem Getränk war er so skrupellos wie die Orientalen.“. Nachdem er die Bohnen gemahlen hatte, bereitete van Beethoven den Kaffee „meist selbst in einer Glasmaschine zu“, die von der Technik den heutigen Siphon Kaffeezubereitern ähnelt.
Sein Notenschlüssel: Sieben Gramm für sein Glück
Für den Biograph stand fest: „Kaffee scheint sein unentbehrliches Nahrungsmittel gewesen zu sein.“. Die 60 Bohnen entsprechen in etwa 7 Gramm, also ein bisschen
weniger als für die Zubereitung eines heutigen Espresso. Doch angesichts der moderneren Verarbeitung des Kaffees war der damalige Koffeingehalt bei Beethoven weitaus höher als heutzutage.
Die Leidenschaft für Kaffee brachte Beethoven aus seiner Geburtsstadt Bonn nach Wien mit, wohin er 1792 umzog. Dort ließ er sich u. a. von keinem geringeren als dem Komponisten Joseph Haydn ausbilden. Auch wenn Beethoven von seiner Musik noch nicht leben konnte, hatte Kaffee für ihn eine wichtige Bedeutung: So notierte er 1793, dass er die wenigen Kreuzer, die er besaß, gelegentlich für Kaffee und Schokolade „für Haidn und mich“ ausgab.
Beethoven und seine Wiener Kaffeehäuser
35 Jahre lang lebte Beethoven in Wien, der Stadt der Kaffeehäuser und Konditoreien. Johann Sporschil schreibt 1823 im Stuttgarter Morgenblatt: „Er liebt es, wenn er im Winter zu Wien wohnt, nach Tische, bevor er seinen Spaziergang antritt, im Kaffeehaus bei einem Schälchen Kaffee die Zeitungen zu durchschauen…“. Doch in die Kaffeehäuser musste Beethoven „durch eine Hintertür gelangen“ und „nahm in einem abgesonderten Zimmer Platz“. „Fremde, die ihn sehen wünschten, wurden dahin gewiesen, denn er wechselte nicht, und wählte stets ein seiner Wohnung nahe gelegenes Kaffeehaus“. Zeitgenössische Berichte erzählen, dass Beethoven u.a. in folgenden Kaffeehäusern ein und ausging: Kramersches Kaffeehaus (Schlossergassel), Kaffeehaus „Zum Taroni“ (Graben 15) oder das Kaffeehaus Milani (Kohlmarkt 6).